Aufgrund der zunehmenden Anwendung verschiedener Omnichannel-Ansätze setzt der stationäre Handel vermehrt Technologien ein und digitalisiert Prozesse in den Filialen. Obwohl Mitarbeiter*innen durch diese Veränderungen in ihrem Arbeitsumfeld stark beeinflusst werden, haben sich bislang nur wenige Studien mit dem Thema Führung in diesem Kontext beschäftigt.
Deshalb haben Katja Wiedemann, Robert Zniva, Eva Lienbacher und Victoria Schulte in einer Studie im Rahmen des Forschungsprojektes Retailization 4.0 die Rolle von Führungskräften im Lebensmitteleinzelhandel in Zeiten des digitalen Wandels untersucht. Ausgehend von transaktionalen und transformationalen Führungsansätzen zeigt die Studie, dass Führungsstile, die in der Literatur im Zusammenhang mit der digitalen Transformation propagiert werden, nicht unbedingt auf den Lebensmitteleinzelhandel übertragbar sind. Die Digitalisierung bietet die Chance, den Informationsaustausch zu vereinfachen und die Arbeitsbelastung für Mitarbeiter*innen und Führungskräfte zu reduzieren, wobei alle Beteiligten “mitgenommen” werden müssen. Dies erweist sich in der Praxis manchmal als schwierig, da sowohl Mitarbeiter*innen als auch Führungskräfte nicht immer eine Affinität für digitale Technologien haben oder diese nicht gut vermitteln können. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine erfolgreiche Einbindung der Mitarbeiter*innen in digitale Transformationsprozesse durch eine einfache und persönliche Kommunikation erreicht werden kann, die auch individuelle Bedürfnisse berücksichtigt.
Diese und weiterführende Erkenntnisse wurden nun im Beitrag ‚Leadership in a Digitalized Stationary Food Retail Environment‘ im Sammelband Marketingtechnologien. Innovative Unternehmenspraxis. Insights, Strategien und Impulse unter der Herausgeberschaft von Gabriele Schuster und Bernhard Wecke veröffentlicht.