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Rückblick auf den Retailization Day 2025 “Robotics meets Markeplace”

18. Mai 2025
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Allgemein, Data Science, Sensorik, Servicetechnologie, Stationärer Handel, Vorträge

Servicerobotik: Zwischen Hype und Realität

Roboter im Handel – eine Idee, die fasziniert und polarisiert. Während manche Anwendungen wie autonome mobile Transportroboter, Goods-to-Person-Systeme oder modulare Lagerlösungen bereits einsatzbereit sind, steckt insbesondere die humanoide Servicerobotik noch in den Anfängen. Systeme, die in der Kundenberatung oder beim Regalservice unterstützen könnten, sind derzeit eher Vision als Alltag – ein Thema, das beim zweiten „Retailization Day“ in der Wirtschaftskammer Salzburg im Fokus stand. Eine breite Anwendung ist frühestens in zehn Jahren realistisch.

Im stationären Handel steigt der Druck: Der Fachkräftemangel trifft auf wachsende Ansprüche an Effizienz und Kundenerlebnis. Robotik könnte hier ein Bindeglied sein – das war Tenor bei den Vorträgen und Diskussionen im Rahmen der Veranstaltung.

Robotik am Point of Sale

Patrick Hinterholzer von Schmachtl skizzierte in seiner Keynote ein Zukunftsbild des Handels, in dem Roboter nicht nur im Hintergrund arbeiten, sondern sichtbar Teil der Verkaufsfläche sind. Co-Bots, die mit Menschen interagieren, oder sogenannte Side-Bots, die direkt in der Fläche unterstützen, könnten laut Hinterholzer Prozesse vereinfachen und Mitarbeitende entlasten. Eine qualitative Erhebung mit Expertinnen aus Handels- und Technologieunternehmen von „Retailization 4.0“ bestätigt: Die größten technologischen Veränderungen finden direkt am Point of Sale statt. Vor allem Schnelligkeit und Servicequalität können im Kundenkontakt zu einem besonderen Kundenerlebnis führen, während fehlendes Personal, fehlende Infrastruktur oder schlechte Servicequalität zum Frustrationsfaktor werden.

Was in der Praxis (noch) nicht funktioniert

Ruwen Prochnow (EF Robotics) zeigte, dass der Weg in die Praxis nicht frei von Stolpersteinen ist. Reinigungsroboter scheitern mitunter an grundlegenden technischen Details – etwa, wenn Antriebslager von Reinigungsrobotern nicht gegen Feuchtigkeit geschützt sind und dadurch nach wenigen Monaten nicht mehr einsatzfähig sind. Auch bei Transportrobotern ist oft nicht alles durchdacht: Zwar kann der Roboter Waren von A nach B bringen, doch das Heben und Abstellen von Kisten bleibt am Menschen hängen – schlicht, weil die Geräte etwa höher gebaut sind als die gängigen Rollwägen und diese gar nicht greifen können. Prochnows Plädoyer: weniger Idealismus, mehr Realitätssinn – und engere Verzahnung zwischen Entwicklung und Bedarf im Markt.

Roboter und Wirtschaftlichkeit

Wie sich Robotik wirtschaftlich argumentieren lässt, zeigte Tom Dujardin (DeDuCo) mit „ShelfiePro“. Das vielseitige System scannt Regale, erkennt Fehlbestände, gleicht Planogramme ab und unterstützt bei Preisüberwachung oder Werbeanzeigen. Besonders anschaulich: der Bild-für-Bild-Abgleich mit Echtzeitdaten. Dujardin legte dar, wie sich ShelfiePro abhängig vom Anwendungsfall rechnen kann. Sein Fazit: Robotik ist längst mehr als Zukunftsmusik.

Akzeptanz und Alltagstauglichkeit

Dass Roboter auch auf Akzeptanz im Betrieb stoßen können, berichtete Harold Artes (Romy Robotics). Entscheidend sei die Größe: Mehrere kleine Reinigungsroboter könnten auch verwinkelte Flächen wie Hörsäle reinigen. Oft würden Reinigungskräfte die Geräte sogar in den Arbeitsalltag integrieren – bis hin zur Namensgebung. Das sei ein Beispiel für den sogenannten Anthropomorphismus: die Tendenz, Maschinen menschliche Eigenschaften zuzuschreiben. Ein psychologischer Vorteil, der die Integration erleichtern könne.

Verzahnung von Praxis und Forschung

Wie wissenschaftliche Erkenntnisse helfen können, robotische Systeme sinnvoll zu entwickeln, zeigten mehrere Beiträge aus Forschung und angewandter Entwicklung. Matthias Brandstötter (FH Kärnten) erläuterte das Zusammenspiel von Mensch und Maschine und verwies auf die neue Norm ISO/DIS 13482:2024 für Serviceroboter, die ihren sicherheitstechnischen Rahmen spannt. Mensch-Roboter-Synergien können im Handel kognitiv – durch Informationsaustausch – oder physisch – durch Übergabeprozesse – funktionieren.

Matthäus Horn (Retailization 4.0) betonte, dass technologische Lösungen im Handel nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll sein können – wenn sie durchdacht umgesetzt werden. Roboter können Mitarbeiter*innen entlasten, Tätigkeiten automatisieren, die Verkaufsfläche digitalisieren oder auch Daten über diese erfassen. Nichtsdestotrotz sind ihre Fähigkeiten noch weit von dem Sciencefiction Ideal durch Fragen der Aufgabenverteilung, Umsetzbarkeit und Integrationsfähigkeit entfernt. Kombiniert mit einer realistischen Erwartungshaltung kann ein Roboter sinnvoll eingesetzt werden und endet nicht als Marketinggag in der Ecke eines Ladens.

Ein Beispiel für die Verzahnung zwischen Praxis und Forschung lieferte das Projekt „CarryMeHome“ von Lena Franke (ARTI Robotics) und Viktoria Schett (Uni Graz): Was Starship-Roboter bereits auf US-Universitätsarealen tun, kann „CarryMeHome“ als Einkaufsbegleiter leisten: Ein autonomer Warentransporttrolley erkennt Nutzer*innen, folgt ihnen und weicht Hindernissen aus. Der intelligente Einkaufs-Trolley erkennt die richtige Person, folgt ihr zuverlässig und navigiert dabei sicher um Hindernisse – eine neue Art, Mobilität und Einkaufserlebnis zu verbinden. Doch das Projekt denkt weiter als nur in Technik. Neben den technischen Funktionen wurde auch die soziale Komponente untersucht: Wie reagieren Menschen auf autonome Begleiter? Welche Bedürfnisse entstehen im Umgang mit ihnen? Mit einem interdisziplinären Ansatz aus Robotik und Sozialwissenschaft beleuchteten Franke und Schett nicht nur das “Wie”, sondern auch das “Warum” hinter der Technologie.

Fazit

Der Retailization Day zeigte: Robotik im Handel ist kein fernes Zukunftsthema mehr – aber auch kein Selbstläufer. Wo Technik, Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz zusammenkommen, entstehen tragfähige Lösungen. Entscheidend ist der Schulterschluss von Forschung und Praxis.

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